Fakten übers Studium

Du bist bestimmt gerade in der Phase nach dem Abiturabschluss und hochmotiviert ein Studium zu beginnen und gute/r Studentin/Student zu werden. Denn wie hört man so oft über ein Studium – man kann lernen was man will, hat eine eigene Zeiteinteilung und allgemein viel mehr Freizeit. Ja das stimmt auch zum größten Teil, aber du wirst schneller geschockt sein, als dass du das Wort „Klausurenphase“ sagen kannst. 
Deshalb werde ich dir in dem kurzen Blogbeitrag, die falschen Vorstellungen vom Studium niederlegen, damit du nicht ganz so ins kalte Wasser geworfen wirst. Aber keine Sorge, so schlimm ist es wirklich nicht – denn wie sagt man so schön „Studium ist die beste Zeit des Lebens“ und da ist auch etwas dran!

6 Monate frei im Jahr

Man hört doch so oft, dass man ganze 3 Monate jedes Semester frei hat – hochgerechnet aufs Jahr sind das 6 Monate – anders gesagt ein halbes Jahr. Puuh hört sich erstmal echt nach viel Freizeit und Urlaub an. 
Das stimmt zum Teil. 
Allerdings wissen viele Schulabsolventen nicht, dass unzählige Hausarbeiten auf einen zukommen, die in den Semesterferien geschrieben werden müssen. Zusätzlich gehen viele Studenten arbeiten, um sich das Geld für das nächste Semester einzuholen. Das ist dann alles andere als Freizeit und Urlaub, denn so schnell kannst du gar nicht gucken, da steht das nächste Semester schon vor der Tür.

Erster Gedanke nach dem Abitur – „nie wieder lernen“

Papperlapapp. Die Freude will ich dir jetzt nicht nehmen, denn du kannst stolz drauf sein es hinter dir zu haben. Allerdings, wenn es hart auf hart kommt und das Studium immer näher rückt – wirst du eventuell auf diesen Beitrag stoßen und dir erste Gedanken machen. 
Ja wir wissen alle, das Abitur war echt hart und viel. Eine grauenvolle Zeit. Allerdings wirst du dich nach dieser Zeit zurücksehnen, bei der du Unterstützung von allen Lehrern hattest und diese dich bei dem Lernstoff beraten haben. Im Studium bist du auf dich alleine gestellt, sprich, da greift dir keiner mehr unter die Arme und erinnert dich daran zu lernen. Du wirst irgendwann ein Zeitmanagement entwickeln, um mit dem Stoff umzugehen, denn eine Klausurenphase ist wie ein ganzes Abitur. Ich wette mit euch, dieser Spruch wird dir spätestens bei deiner 1. Klausurenphase wieder einfallen, dann denkst du an mich. ? 
Das Positive ist allerdings, dass ihr du dich mit Modulen beschäftigt, die dich auch wirklich interessieren. In der Schulzeit musstest du jedes Fach lernen, auch wenn es dir einfach nicht lag. Für einen Studiengang entscheidest du dich bewusst. Spätestens wenn du deine Schwerpunkte wählst, siehst du das Ganze lernen nicht mehr als richtiges Lernen an, sondern eher als eine persönliche Weiterbildung.

Nie wieder Anwesenheitspflicht

Ja das stimmt, dich wird niemand zwingen in die Uni zu gehen und Vorlesungen zu besuchen, nicht einmal deine Eltern. Ich weiß es kann echt ätzend sein, wenn man erst einmal seinen neuen Stundenplan für das 1. Semester sieht und die ersten Vorlesungen bereits um 8.00 Uhr beginnen. Bestenfalls musst du noch von relativ weit her pendeln und demnach um 6 Uhr aufstehen (an alle Pendler unter euch – ich fühle mit euch). 
Aber versuch, so oft es geht, die Vorlesungen zu besuchen. Finde für dich selbst heraus, welches Fach du dir selbst beibringen kannst und bei welchem du in die Vorlesung gehen solltest. Allerdings musst du auch dort das Zeitmanagement besitzen, dir das alles selber einzuteilen, denn spätestens ein paar Wochen vor den Klausuren, kann es mal passieren, dass alles auf einen einstürzt.

Studentenzeit = Partyzeit

Ja du wirst wahrscheinlich oft feiern gehen und Spaß mit deinen Freunden haben und wirklich die besten Studentenpartys deines Lebens erleben. Allerdings besteht das Studium nicht nur aus Freizeit, Freunde treffen und Partys. Natürlich solltest du auf die ein oder anderen Erstipartys gehen, um Kontakte zu knüpfen, deinen Spaß haben und dann wieder sicher nach Hause kommen. 
Die ersten paar Wochen wirst du wahrscheinlich wenig an Uni und Lernen denken, und das ist auch richtig so, aber denk dran, den Lernstoff frühzeitig in die Hand zu nehmen, denn wie schon gesagt, Studieren heißt nicht gleich Party und Freizeit, sondern die richtige Balance zwischen Freizeit und Studium zu finden, aber das wirst auch du mit der Zeit lernen.

Ich weiß, dass klingt alles nicht sehr positiv und zum Teil sogar erschreckend, aber ich wollte dir damit den Sprung ins kalte Wasser ersparen. Du wirst es selbst im 1. Semester realisieren. Hast du aber einmal den Dreh heraus und kommst mit dem Lernstoff klar, dann ist es halb so schlimm wie in der Schule. Du fängst im Studium an, Zusammenhänge zu verstehen und wendest es aufs wichtige und relevante Praxisleben an. In vielen Modulen wird es auch nicht ums reine Auswendiglernen gehen, sondern eher ums Verstehen und glaub mir, das Lernen wird dir irgendwo um einiges leichter fallen. 
Sehr wahrscheinlich werden wir uns, wenn wir später einmal unsere Jobs angetreten haben, nach der Studienzeit zurücksehnen, genauso wie wir jetzt rückblickend und voller Sehnsucht am Liebsten die gute alte Schulzeit zurückdrehen würden.

Künftig wird hier auf unserem Blog auch ein Beitrag über die richtigen Lernmethoden folgen, die dich im Laufe des Studiums unterstützen sollen.

Jessica Riss